Flexibilität und Voraussicht: Strategien für den Einkauf von Minor Metals
Die Beschaffung vieler Minor Metals kann angesichts wachsender Nachfrage und Unsicherheiten durch Chinas Exportkontrollen zur Herausforderung werden. Zwei internationale Fachveranstaltungen in China und Singapur adressieren diese Entwicklung bei den Rohstoffen, die auch Technologiemetalle genannt werden.
Frankfurt am Main, 11. April 2024 – Minor Metals wie Gallium, Germanium und Indium mögen „minor“ im Namen tragen, ihre Bedeutung für die Industrie und das tägliche Leben ist aber keineswegs gering. Die Metalle sind wesentliche Bestandteile zahlreicher Hightech-Anwendungen, von Elektronik über Erneuerbare Energien bis hin zu medizinischen Geräten. Gallium wird vor allem in der Herstellung von LEDs und Solarzellen eingesetzt, während Germanium in Glasfaserkabeln und als Halbleiter in Elektronikgeräten unverzichtbar ist. Indium wiederum findet sich in Touchscreens und Flachbildschirmen und spielt auch in der Photovoltaik eine Rolle. Die Nachfrage wächst mit der zunehmenden Verbreitung dieser Technologien in unserem modernen Leben.
Chinas Exportkontrollen und die Unsicherheit in der Versorgung mit Minor Metals
Die Versorgungslage bei vielen der sogenannten Nebenmetalle ist eine Herausforderung. China nimmt bei etlichen Metallen eine Schlüsselrolle ein und gilt als einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Produzent. In den vergangenen Monaten hat China jedoch Exportkontrollen für bestimmte Rohstoffe wie Gallium und Germanium verhängt, was zu erheblichen Marktbewegungen inklusive Versorgungsengpässen und Preissteigerungen geführt hat.
Europas Antwort: Der Critical Raw Materials Act
In diesem Kontext ist die Einführung des Critical Raw Materials Act durch die EU zu sehen, der Metalle wie Gallium und Germanium berücksichtigt. Das Gesetz zielt darauf ab, die heimische Gewinnung und Verarbeitung von 17 Strategischen Rohstoffen, zu denen auch viele Minor Metals zählen, zu forcieren. Außerdem soll die EU-Initiative die Importabhängigkeit von rohstoffreichen Nicht-EU-Ländern zu verringern helfen.
Lösungsansätze für eine sichere Rohstoffversorgung
Bis der Critical Raw Materials Act greift, müssen Unternehmen aktiv auf die teilweise unsichere Versorgungslage reagieren. Eine Überprüfung der Einkaufs- und Lagerhaltungsstrategie könnte kurz- und mittelfristig dazu beitragen, Lieferprobleme bei Strategischen Rohstoffen abzufedern und die eigene Produktionskontinuität zu gewährleisten. Obwohl Lagerfläche und Lagerhaltung Kapital binden, kann dies ökonomisch sinnvoller sein als das Risiko eines Produktionsstopps aufgrund fehlender Materialien einzugehen. Es ist entscheidend, flexibel auf Veränderungen in der Versorgungslage zu reagieren.
TRADIUM liefert die gesamte Rohstoffpalette der Minor Metals. Außerdem hält TRADIUM in Kooperation mit einem Partnerunternehmen große Mengen an ausgewählten Technologiemetallen in einem Hochsicherheitslager in Frankfurt – und damit zentral für ganz Europa – vor.
Zwei internationale Fachveranstaltungen zu Minor Metals diskutieren Rohstoffthemen
Den aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätze in diesem Marktsegment widmet sich die jährliche MMTA Minor Metals Trade Association Conference. Bei diesem bedeutenden Branchentreffpunkt kommen vom 17. bis 19. April in Singapur Experten aus der Rohstoffbranche zusammen. TRADIUM wird wie jedes Jahr an dieser Veranstaltung teilnehmen, um den Austausch mit Partnern zu suchen und sich über das Geschehen auf dem Rohstoffmarkt zu informieren.
Bereits am 28. und 29. März fand das In Bi Ge Ga Forum by Asian Metal in Ningbo in China statt. Der Fokus dieser ebenfalls jährlich stattfindenden Fachkonferenz liegt ausschließlich auf den vier Minor Metals Indium, Wismut (in Englisch Bismuth), Germanium und Gallium. TRADIUM unterhält zu vielen chinesischen Rohstoffproduzenten langjährige Beziehungen und vertritt diese teilweise exklusiv in Europa. Die Teilnahme am Forum dient der Pflege und dem Ausbau der Kontakte.